Der Induktions-Effect. Warum der Rebound-Effekt nur zur Hälfte erklärt, warum neue Technologien oft den Konsum steigern.
Der Rebound-Effekt hilft zu erklärern, warum technologische Effizienzsteigerungen den Energie- und Ressourcenverbrauch oft weniger als erwartet bzw. erhofft senken. Der Rebound-Effekt ist jedoch nur die halbe Wahrheit. In diesem Artikel stellt Tilman Santarius mit den Kolleg*innen seines Forschungsteam das Konzept des “Induktions-Effekts” vor und liefern damit eine neue Argumentationsfigur, warum neue Technologien den Konsum steigern. Der Artikel zeigt, dass die Einbeziehung sowohl von Rebound- als auch von Induktions-Effekten dazu beiträgt, den Zusammenhang zwischen technologischem Wandel und der Umwelt besser zu verstehen.
Systemanpassung oder Systemüberwindung? Höchste Zeit für eine resilienzorientierte Wirtschaftspolitik.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Wirtschaftsleistung zu einseitig und ohne Rücksicht auf die Widerstandsfähigkeit der Ökonomie gesteigert. Angesichts vielfältiger Krisen ist es dringend angezeigt, Resilienz zum neuen Leitbild der Wirtschaftspolitik zu machen. In diesem Artikel der Zeitschrift Agora Nr. 42 zeigt von Tilman Santarius zeigt Tilman Santarius, wie ökonomische Resilienz als wirtschaftliche Stabilität auf einem nachhaltigen Veränderungspfad in Richtung Nachhaltigkeit konzipiert werden kann.
Nudging Sustainable Consumption: A Large-Scale Data Analysis of Sustainability Labels for Fashion in German Online Retail.
Wie vermitteln Online-Händler Informationen über die Nachhaltigkeit von Produkten an Verbraucher*innen? Dieser Artikel von Maike Gossen, Tilman Santarius und weiteren Teammitgliedern in der Zeitschrift Frontiers in Sustainability baut auf der Analyse eines umfangreichen Datensatzes von fast 17.000 Modeprodukten führender Online-Händler in Deutschland auf, den wir mit mithilfe von KI Methoden erstellt haben. Wir finden heraus, dass nur 14% der als nachhaltig bezeichneten Produkte über glaubwürdige, von Dritten verifizierte Nachhaltigkeitslabels verfügen. Daher empfehlen wir dringend, politische Initiativen zu ergreifen, die dem Risiko von Greenwashing durch nicht-zertifizierte und schwache Nachhaltigkeitsinformationen im E-Commerce entgegenwirken.
The Jevons Paradox Unravelled: A Multi-Level Typology of Rebound Effects and Mechanisms.
Dieser Artikel von Steffen Lange, Tilman Santarius und weiteren Kollegen im Journal of Energy Research & Social Science entwickelt eine neuartige Typologie für die Analyse des Rebound-Effekts. Es wird eine Unterscheidung zwischen Rebound-Mechanismen, die Änderungen im Energieverbrauch hervorrufen, und der Größe solcher Änderungen, sogenannter Rebound-Effekte, einführt. Die Typologie wird mit achtzehn Rebound-Mechanismen aus der Literatur unterlegt. Diese innovative und robuste Rebound-Typologie zielt darauf ab, eine gemeinsame konzeptionelle Grundlage für zukünftige Forschungen zum Rebound-Phänomen und für die Entwicklung von Strategien zur Einhegung von Rebound-Effekten zu schaffen.
Digital Sufficiency: Conceptual Considerations for ICTs on a Finite Planet.
Informations- und Kommunikationstechnologien können die Ressourcen- und Energieeffizienz steigern und zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Doch dies alleine reicht für eine sozial-ökologische Transformation nicht aus. Dieser Artikel von Tilman Santarius und 9 weiteren internationalen Ko-Autor*innen in den Annals of Telecommunications entwickelt erstmals das Konzept der Digitalen Suffizienz. Der Artikel manifestiert vier Dimensionen der Digitalen Suffizienz – Hardware-Suffizienz, Software-Suffizienz, Nutzer-Suffizienz und Ökonomische Suffizienz – und stellt für jede Dimension Strategien und praktische Politikmaßnahmen vor.
Chancen und Grenzen einer ,3-D-Ökonomie‘
Digitale Technologien können eine regionale bzw. lokale wirtschaftliche Produktion attraktiver und kostengünstiger machen. Zugleich ermöglichen digitale Technologien neue Kommunikationsweisen, die mehr Mitsprache, offenere Märkte und eine Begegnung von Marktteilnehmenden ‚auf Augenhöhe‘ ermöglichen. In diesem Artikel in der Zeitschrift NachhaltigkeitsManagementForum leuchten Tilman Santarius und Steffen Lange aus, welche Chancen und Grenzen die Digitalisierung für eine Dezentralisierung und Demokratisierung der Ökonomie bringt, veranschaulichen bestehende Potentiale anhand von mehreren Fallbeispielen und zeigen deren Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit auf.
Digitalization and the Decoupling Debate. Can ICT help to reduce environmental impacts while the economy keeps growing?
Die Digitalisierung kann die Ressourcen- und Energieproduktivität steigern. Die Produktion und Nutzung von IKT erfordert jedoch Material und Energie, und Digitalisierung beeinflusst das Wirtschaftswachstum. Dieser Artikel von Tilman Santarius, Johanna Pohl und Steffen Lange im Journal Sustainability untersucht, ob die Digitalisierung eine Entkopplung des Energie- und Ressourcenverbrauchs vom Wirtschaftswachstum erleichtert oder erschwert. Das Papier kombiniert dafür Literatur zu „Green IT“ und „ICT for Green“ mit Studien zum Zusammenhang zwischen Wachstum, technologischem Wandel und Umweltverbrauch.
Die Lehre aus Corona: Weniger Wachstum wagen!
Aufgrund der Dominanz der ökonomischen Folgen der Corona-Krise wird eines weitgehend verdrängt: Aus Sicht der Nachhaltigkeit hält die Rückschau auf die erste Welle von SARS-Cov2 einige Hoffnung bereit: Regierungen haben mutig und solidarisch gehandelt, und die Umweltbelastungen sind drastisch zurückgegangen. In diesem Artikel in den Blättern für deutsche und internationale Politik beschreibt Tilman Santarius, welche Lehren wir aus dem Management der Corona-Krise für den Übergang in eine zukunftsfähige Gesellschaft lernen können.
Die Corona-Prävention erfordert den Übergang in eine krisenfeste Resilienzwirtschaft
Aufgrund der Kontakteinschränkung steht die globale Wirtschaft vor einer langen Rezession. Mitnichten sollte davon ausgegangen werden, dass es sich um ein vorübergehendes Einknicken von vielleicht wenigen Monaten erlebt und anschließend alles wieder in den Normalbetrieb zurückfällt. Was es deshalb dringend braucht, argumentieren Steffen Lange und Tilman Santarius in diesem Blogbeitrag auf Ökonomenstimme.de, sind strukturelle Maßnahmen, um die Wirtschaft konjunkturunabhängig und stabil zu gestalten. (Hier zu einer kürzeren Version auf Zeit-Online)
Mentale Infrastrukturen. Wachstum als Wille und Vorstellung.
Kann ein begrenzter Planet exponentielles Wirtschaftswachstum verkraften? Über diese Frage wird immer wieder aufs Neue gestritten. Die meisten wachstumskritischen Beiträge gehen von der Prämisse aus, dass Wachstum durch systemische Einflussfaktoren bedingt wird. Nicht so Harald Welzer. In diesem Beitrag zum Sammelband anlässlich von Welzers 60. Geburtstag würdigt Tilman Santarius den Begriff der “Mentalen Infrastrukturen”, den Welzer in die Debatte gebracht hat um zu zeigen: Das Wachstum in der Moderne hat nicht nur systemische Ursachen, sondern ist auch Ausdruck von Psyche, Wille und Vorstellung jedes Einzelnen! Hier zum ganzen Beitrag….
Rethinking Climate and Energy Policies.
Politiken für mehr ökologische Nachhaltigkeit können oft nicht halten, was sie versprechen. Dieses Buch, das Tilman Santarius, Hans Jakob Walnum und Carlo Aall herausgegeben wird, schlägt vor, die gegenwärtige Klima- Energiepolitik zu überdenken und dabei Erkenntnisse über das Rebound-Phänomen zu berücksichtigen. Es bietet neue theoretische Erkenntnisse aber analysiert vor allem, wie Rebound-Effekte in der konkreten Praxis auftreten können, etwa in der Arbeitsmarktpolitik, der Stadtplanung, dem Tourismus, der Informations- und Kommunikationstechnologie und dem Verkehr. Vor diesem Hintergrund zieht das Buch allgemeine Schlussfolgerungen für die größere politische Debatte über Entkoppelung, grünes Wachstum und Postwachstum (degrwoth).
Der Rebound-Effekt. Ökonomische, psychische und soziale Herausforderungen der Entkopplung von Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum
Eine Effizienzrevolution muss mit Rebound-Effekten rechnen. Dies vereitelt die Illusion einer hinreichenden Entkopplung des Energieverbrauchs vom Wirtschaftswachstum. Die Steigerung der Energieeffizienz kann zwar den Verbrauch jeder Nutzungseinheit senken. Doch diese umfassende Analyse zeigt, wie technische Lösungen der Nachhaltigkeit zu einem Anstieg des absoluten Verbrauchs führen und das Einsparpotential damit teilweise, manchmal auch vollständig, wieder zunichte machen. Mehr…
Entkopplung
Spätestens seit dem Erscheinen des Bestsellers “Die Grenzen des Wachstums” bewegt eine Frage die Umweltdebatte ganz besonders: ist es möglich, dass der wirtschaftliche Wohlstand – sprich: das Bruttoinlandsprodukt – weiter wächst und zugleich der Verbrauch an natürlichen Ressourcen und die schädlichen Emissionen auf ökologisch nachhaltige Niveaus absinken? Hier der Beitrag im “Wörterbuch Klimadebatte”, indem Tilman Santarius Argumente liefert, warum sich die Vorstellung von der Entkopplung als eine Hoffnung oder gar ein Mythos entpuppt, der sich in der Realität nach nicht erzielen lassen wird.
Die Habitualisierung von Wachstum
Dieser Artikel behauptet, dass Wachstum nicht nur ein Zwang des kapitalistischen Wirtschaftssystems ist, sondern eine Denk- und Verhaltensgewohnheit der Menschen. Der Grund ist das “Effizienz-Denken”, welches sich seit knapp 100 Jahren in unseren Köpfen eingenistet hat. Was zeichnet dieses Denken aus? Und woran liegt es, dass das Effizienz-Denken nicht zu Sparsamkeit sondern zur Verhaltensgewohnheit des Schneller, Weiter, Mehr führt? Hier der Link zum Kapitel von Tilman im Herausgeberband “Work in Progress – Work on Progress”, in dem diesen Fragen nachgegangen wird.
Der Rebound Effekt: ein blinder Fleck der sozial-ökologischen Gesellschaftstransformation
Um die Energieversorgung auf Erneuerbare Energien umzustellen muss der Energieverbrauch deutlich reduziert werden. Die Energienutzung effizienter zu machen, ist eine mögliche Strategie. Aber während Effizienzsteigerungen den Verbrauch pro Einheit senken, erhöhen sie zugleich den Konsum und steigern das Wirtschaftswachstum. Diese so genannten Rebound Effekte sind ein blinder Fleck im Diskurs über eine sozial-ökologische Gesellschaftstransformation. Dieser GAIA-Artikel von Tilman Santarius liefert eine Analyse der bestehenden Literatur, fasst die Evidenz für Rebound Effekte zusammen und zeigt offene Fragen auf. Mehr >>>
Ökonomie des Genug
Wie lässt sich ein Wirtschaftssystem denken, dass menschliche Bedürfnisse befriedigt und Wohlstand schafft, ohne stetig wachsen zu müssen? Dieser Frage widmete sich ein Symposium zu Ehren von Wolfgang Sachs, dessen Hauptbeiträge Uwe Schneidewind, Tilman Santarius und Anja Humbug in dem Band Economy of Sufficiency – Essays on wealth in diversity, enjoyable limits and creating commons herausgeben. Die Essays von Ashok Khosla, Marianne Gronemeyer, Vandana Shiva, Richard Norgaard, Tim Jackson, Ezio Manzini und Silke Helfrich markieren die historische Ideenentwicklung einer Suffizienzökonomie auf einer Wanderung durch die Nachhaltigkeitsdiskurse vieler Dekaden.
Kein Mut zur unbequemen Wahrheit
Die Enquete-Kommission hat die Chance zur Wachstums-Wende verpasst. Der Schlussbericht, der im Juni 2013 im Bundestag verabschiedet wurde, enthält viel Wahres – doch der Teufel steckt nicht im Detail, sondern in der großen Linie: Deutschland soll weiter die Hymne des Wachstums mitsingen, als gäbe es keine Grenzen. Hier zum Standpunkt von Tilman Santarius auf www.klimaretter.ino.
Gerechtigkeit und Grenzen. Für eine Transformation zu einer wachstumsbefriedeten Gesellschaft.
Vorstellungen vom Wirtschaftswachstum als unerlässlichem Mittel für gesellschaftliche Prosperität und individuellen Wohlstand sind allgegenwärtig und tief in den Köpfen der Menschen internalisiert. Bei genaueren Hinsehen zeigt sich aber, dass die “Wachstumsgesellschaft” eine ziemlich kurze Episode in der Geschichte ist – und vermutlich auch nur noch von überschaubarer Dauer sein wird. Einer Darstellung einiger Zusammenhänge von Gerechtigkeit auf einem begrenzten Planeten und Wirtschaftswachstum folgt ein Plädoyer für eine Transformation, die eine wachstumsbefriedete Gesellschaft avisieren muss. Hier zum Text des Artikels von Tilman Santarius.
Grünes Wachstum: Der Mythos ist eine Milchmädchenrechnung.
Beim Nachhaltigkeitsgipfel „Rio plus 20“ in Brasilien schwebte die Wachstumsfrage wie ein Damoklesschwert über den politischen Verhandlungen: kann es gelingen, mit einem grünen Wachstum, einem Green Growth, die Ökologie mit der Ökonomie zu versöhnen? Dazu wäre es nötig, das Wirtschaftswachstum nicht nur ein wenig, sondern radikal vom absoluten Verbrauch an Ressourcen zu entkoppeln. Etwa mittels einer “Effizienzrevolution”. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich dies als Mythos. In einem Artikel der Zeitschrift politische ökologie geht Tilman Santarius einigen der Gründen nach, warum die Effizienzrevolution nicht das halten kann, was sie verspricht. Hier zum text des Artikels.
Der Rebound-Effekt. Über die unerwünschten Folgen der erwünschten Energieeffizienz.
Kann die Wirtschaft weiter wachsen und zugleich der Verbrauch an Energie und die Emissionen stark zurückgehen? Diese Studie von Tilman Santarius geht der Frage nach, inwiefern Energie-Effizienzsteigerungen so genannte Rebound-Effekte nach sich ziehen, die den Energieverbrauch steigern und dem Ziel der Energieeinsparung zuwiderlaufen. Sie beschreibt die Vielfalt möglicher Rebound-Effekte und analysiert die Schwierigkeiten, sie mit politischen Maßnahmen einzuhegen. Das Fazit: erst wenn die Wirtschaft aufhört zu wachsen, kann der Naturverbrauch hinreichend verringert werden. >>> Hier weitere Veröffentlichungen von Tilman zum Rebound Effekt
North South Transitions to Green Economies
Auf dem Nachhaltigkeitsgipfel “Rio plus 20″ stand das Thema green economy hoch oben auf der Agenda. Aber die Ambitionen der Abschlusserklärung des Gipfels waren eher bescheiden. Diese Studie von Tilman Santarius, Jürgen Scheffran und Antonio Tricarico schlägt Reformen in Nord und Süd vor, damit die weltweite Transformation zu einer Versorgung durch Erneuerbare Energien nachhaltig und sozial gerecht gelingen kann. Damit ein greening of economies global gerecht erfolgt, werden sowohl Vorschläge zur politischen governance von Investitionen in den Ländern des Südens wie auch zur innovativen Reform von Exportförderung im Norden vorgelegt.
Wirtschaftswachstum ist nicht nachhaltig – Rede auf dem Kirchentag 2011
Weiteres Wirtschaftswachstum in Deutschland ist nicht nachhaltig. Eine Entkoppelung von Wachstum und Naturverbrauch steht in den Sternen, weil ein höheres volkswirtschaftliches Geldeinkommen immer auch höhere wirtschaftliche Aktivität nach sich ziehen wird; weiteres Wachstum durch Exportsteigerungen geht auf Kosten der Handelspartner und ist daher nicht gerechtigkeitsfähig. Die “große Transformation” hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft muss daher neben technischen Innovationen auch kulturelle, politische und institutionelle Innovationen umfassen, um den Übergang in eine wachstumsbefriedete Gesellschaft zu schaffen. Hier zur Rede von Tilman Santarius auf dem Kirchentag 2011 in Dresden.
Die fetten Jahre sind vorbei.
Können wir uns weiteres Wirtschatswachstum noch leisten, wenn die ökologische Transformation zur 2-Grad-Gesellschaft gelingen soll ? Tilman Santarius argumentiert, dass in den Industrieländern weiteres Wirtschaftswachstums nicht mit dem Ziel vereinbar ist, bis zum Jahr 2050 rund 90% der Emissionen zu vermeiden. Allerdings kann den Ländern des Südens ein gewisses Maß an weiterem Wachstum wohl nicht vorenthalten werden, etwa zum Verringern der “digital divide”. Daher besteht die wirtschaftspolitische Herausforderung heute darin, “degrowth” und “green growth” zusammen zu denken. Hier zum Text der Wachstums-Debatte in der Zeitschrift Luxemburg mit Tilmans Text ab Seite 7.
Prinzipien für eine gerechte Rohstoffpolitik
Zahlreiche Länder legen sich heute neue Strategien zu, um sich auch in Zukunft die immer harscher umkämpften Rohstoffe zu sichern. Dass Öl, Holz, Seltene Erden oder andere knappe Rohstoffe mit Kapital, Marktmacht, politischem „Armdrücken“ oder gar Militär gesichert werden können, zeigt der Status Quo. Ob das indessen recht und gerecht ist, steht auf einem anderen Blatt. Tilman Santarius führt drei Prinzipien aus, die sich als Richtschnüre für eine gerechtigkeitsfähige Rohstoffpolitik anbieten. Hier zur Ausgabe des „Forum Rundbriefs“, in dem der Artikel auf Seiten 5-6 erschienen ist; hier direkt zum Text des Artikels.
Nie wieder Exportweltmeister
„Exportweltmeister“ – jahrelang war dieser Begriff Ausdruck deutschen Selbstbewusstseins. Mehr als ein Dutzend Mal konnte die Bundesrepublik den Titel für sich verbuchen, und seit über drei Jahrzehnten hat sie einen festen Platz unter den Top-Exporteuren der Welt. Indessen, ist eine Politik der Exportorientierung nachhaltig? Hier zum Text des Artikels, in dem Tilman Santarius aufzeigt, wie der überzogene deutsche Exportüberschuss weder in ökologischer, sozialer noch aber wirtschaftlicher Hinsicht zukunftsfähig ist.
Deutschland im Weltwirtschaftsraum
Deutschland ist ein prominenter Akteur in der Weltwirtschaft. Güter- und Investitionsströme fließen in alle Welt und kommen aus dem Ausland – beides in wachsendem Ausmaß. Woher kommen und wohin gehen diese Ströme, und was sind ihre Folgen? Deutschland ist ein Gewinner der Globalisierung, auch wenn es Arbeitsplätze verliert. Wiederum trägt es dazu bei, die ökologische Raubwirtschaft über den Globus zu verbreiten und einheimische Akteure von ihren Märkten zu verdrängen. Zukunftsfähig kann nur eine Exportwirtschaft sein, die sozial und ökologisch lebensdienlich ist – was wohl kaum ohne eine Schrumpfung der Exportwirtschaft möglich wird. Hier zum Text des Kapitels im Buch „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“.
Die transnationale Verbraucherklasse
Jahrzehntelang galt die Fausformel: die reichen Industrieländer verbrauchen den Löwenanteil der Ressourcen, während die Entwicklungsländer nach wie vor in Armut verharren. Doch die Unterscheidung zwischen Norden und Süden führt zunehmend in die Irre, denn das Lager der Entwicklungsländer hat sich tiefgreifend verändert. Auch in den ärmeren Ländern ist eine transnationale Verbraucherklasse entstanden, die mit rund 2 Mrd. Menschen den Großteil der Konsumenten im Norden und einen erheblichen Teil der Menschen in den Wohlstandsinseln des Südens umfasst. Hier zum Text des Kapitels von Wolfgang Sachs und Tilman Santarius im Buch „Konsum. Globalisierung. Umwelt.“
Fair Future oder Investment in Development? Zwei Ansätze für mehr Gerechtigkeit in der Welt im Vergleich.
Zur Jahrtausendwende wurden die „Millennium Development Goals“ ausgerufen, um für mehr Gerechtigkeit und Wohlstand auf der Erde zu sorgen. Fünf Jahre später hat das „Millennium-Projekt“ Vorschläge unterbreitet, wie die MDGs am besten erzielt werden können. Vor allem wird „anhaltendes Wirtschaftswachstum“ verlangt. Mit dem Buch Fair Future legt das Wuppertal Institut indessen eine deutlich andere Strategie vor. Sie setzt weniger darauf, die Mittellosen möglichst schnell auf das Niveau der Reichen hochzupäppeln, sondern fordert vielmehr einen Rückbau des Hochverbrauchs im Norden und in den Wohlstandsinseln des Südens sowie eine intelligente Entwicklung im Süden. Hier zum Text des Artikels in der “Zeitschrift für Sozialökonomie”.
Wie viel Wasser für wen?
Nirgends werden Konflikte um Ressourcen ihrem Namen so gerecht wie im Fall von Wasser. Denn der Begriff „Ressource“ leitet sich aus dem lateinischen Wort „surgere“, hervorquellen ab. Er ist als Metapher für Leben zu verstehen. Im Jahre 2050 werden wohl mehr als 2 Mrd. Menschen an Wasserknappheit leiden. Welche Gesichter tragen die weltweit unterschiedlichen Konflikte um Wasser? Mit welchen Mitteln findet Wasser – mal beinahe unsichtbar, mal offensichtlich – seinen Weg von den Mittellosen zu den politisch Einflussreichen und Kaufkräftigen? Hier zum Text des Artikels von Tilman Santarius und Wolfgang Sachs, hier zum Online-Text in der “Le Monde Diplomatique”.
Ohne Balance – Umweltabkommen und Handelsrecht.
Marrakech trumpht Rio – könnte man verkürzt das Verhältnis von Umwelt- und Handelsrecht zusammenfassen. Ohne Zweifel hat die Gründung der Welthandelsorganisation WTO 1994, nur zwei Jahren nach dem Erdgipfel von Rio, erhebliche Folgen für die Umwelt und die Umweltpolitik. Tilman Santarius nennt fünf Gründe, warum in der Praxis Welthandelsrecht über Umweltrecht dominiert, auch wenn dies von der Staatengemeinschaft nie offiziell beschlossen oder verlautbart wurde. Hier zum Text des Kapitels im Buch „Die Umwelt in der Globalisierungsfalle“.
Haarscharf am Ziel vorbei? Das Verhältnis von Umwelt- und Handelsrecht.
Internationale Umweltabkommen und internationales Handelsrecht verfolgen unterschiedliche Interessen und können miteinander in Konflikt geraten. Der Handel mit Ozonschicht zerstörenden Substanzen wurde durch das Montreal Protokoll untersagt. Doch wie steht es mit dem Klimaschutz oder dem Erhalt der Artenvielfalt: trumpht hier Welthandelsrecht über Umweltabkommen? In der Doha-Runde der Welthandelsorganisation WTO soll das Verhältnis zwischen Umwelt- und Handelsrecht geklärt werden. Doch das ist nicht unproblematisch und dürfte letztlich am Ziel vorbeigehen. Hier zur Zeitschrift “politische ökologie Nr. 85″, in dem der Artikel von Tilman Santarius und Markus Steigenberger ab Seite 26 erschienen ist.
Grüne Grenzen für den Welthandel.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit spielen in der Welthandelsorganisation WTO allenthalben eine untergeordnete Rolle spielen. Die zunehmende Unvereinbarkeit eines liberalisierten Welthandels mit dem Schutz der Biosphäre stellt eine der größten Herausforderungen für das globale Regieren im 21. Jahrhundert dar. In der Studie werden einerseits die Konfliktbereiche zwischen Umwelt- und Handelsrecht untersucht und Lösungsoptionen aufgezeigt. Andererseits wird das Instrument der strategischen Folgenabschätzung mit Blick auf seine Tauglichkeit erörtert, um ökologische Aspekte systematisch in die politischen Entscheidungsprozesse der WTO einfließen lassen zu können. Hier zur Studie von Tilman Santarius und seinen Kollegen als „Wuppertal Paper Nr. 133“.
Emissionshandel in Deutschland – wie denken Unternehmen darüber?
Als sich in den Jahren 2001 und 2002 die Einführung des EU-Emissionshandels auf Hochtouren befand, kannten die meisten Unternehmen in Deutschland noch nicht einmal die Grundzüge des Instruments, wie die Umfrage des Wuppertal Instituts zeigt. Dennoch hatten der BDI und einzelne Unternehmensverbände in Brüssel und Berlin stark gegen das Instrument lobbyiert – offenbar uninformiert von der Tatsache, dass die deutschen Industrie im europäischen Vergleich zu den Gewinnern des EU-Emissionshandel zählen würde. Hier zum kurzen Artikel von Hermann Ott und Tilman Santarius, der in der Zeitschrift Energiewirtschaftliche Tagesfragen erschienen ist; hier zum ausführlichen pdf der Studie als Wuppertal Paper.