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Tilman Santarius

Wir leben in turbulenten Zeiten. Eine Krise jagt die nächste, und Menschen müssen immer neue Hiobsbotschaften verdauen. Viele sind frustriert. Popsänger versuchen schon, mit Songs wie “Die Zukunft ist Pink” dagegen zu halten.

Aber es gibt auch extrem mutmachende Erfolge: Deutschland hat als erstes Land das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet. Die Europäische Union hat das Ende des Verbrenner-Motors beschlossen – ein historisch beispielloser Kraftakt nach 100 Jahren Autogesellschaft. Hunderttausende demonstrieren für Demokratie. Diese Hoffnungsschimmer machen Mut, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten die sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft gelingen kann. Damit endlich ein Gutes Leben für alle Menschen auf dem blauen Planeten möglich wird.

Mit meinen Veröffentlichungen möchte ich einen Beitrag dazu leisten, dass diese Chance gelingt. Ich beschäftige mich mit den folgenden fünf Transformations-Arenen:

Digitalisierung, Globale Gerechtigkeit, Klimapolitik, Nachhaltiges Wirtschaften, Handel & Landwirtschaft.

Viel Vergnügen beim Lesen und Weiterdenken. Und bitte weitertragen: Another world is possible – let’s make it together!

Tilman

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Digital Reset. Redirecting Technologies for the Deep Sustainability Transformation.

Regierungen weltweit erachten die Digitalisierung als Lösungsansatz für die drängenden sozialen und ökologischen Krisen unserer Zeit. Zugleich zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass sie viele bestehende Probleme eher verschärft. In dem Report “Digital Reset. Redirecting Technologies for the Deep Sustainability Transformation” stellt Tilman Santarius mit einem Team von 15 renommierten europäischen Expert*innen vor, wie eine grundlegende Neuausrichtung der Digitalisierung auf europäischer und nationaler Ebene erzielt werden kann, damit sie mit einem klimaneutralen und zukunftsgerechten gesellschaftlichen Transformationspfad kompatibel wird. Hier mehr lesen…

A Call for a Digital Green Deal

Dieser von Tilman Santarius und einem großen Team interdisziplinärer Experten verschiedener europäischer Universitäten verfasste Artikel fordert einen Digital Green Deal,, der starke, sektorübergreifende grüne Digitalisierungspolitik auf allen Regierungsebenen umfasst. Wir argumentieren, dass alle aktuellen digitalpolitischen Initiativen, z.B. auf EU-Ebene, Maßnahmen enthalten sollen, die Nachhaltigkeits-Zielen dienen, und dass zugleich umweltpolitische Initiativen systematisch die Risiken und Chancen digitaler Technologien berücksichtigen sollen. Die Forderung dieses Artikels nach einem Digital Green Deal basiert auf einer umfassenden und aktuellen Analyse der umfangreichen interdisziplinären Literatur zum Zusammenhang zwischen Digitalisierung und ökologischer Nachhaltigkeit.

Digital Sufficiency: Conceptual Considerations for ICTs on a Finite Planet.

Informations- und Kommunikationstechnologien können die Ressourcen- und Energieeffizienz steigern und zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Doch dies alleine reicht für eine sozial-ökologische Transformation nicht aus. Dieser Artikel von Tilman Santarius und 9 weiteren internationalen Ko-Autor*innen in den Annals of Telecommunications entwickelt erstmals das Konzept der Digitalen Suffizienz. Der Artikel manifestiert vier Dimensionen der Digitalen Suffizienz – Hardware-Suffizienz, Software-Suffizienz, Nutzer-Suffizienz und Ökonomische Suffizienz – und stellt für jede Dimension Strategien und praktische Politikmaßnahmen vor.

Die Lehre aus Corona: Weniger Wachstum wagen!

Aufgrund der Dominanz der ökonomischen Folgen der Corona-Krise wird eines weitgehend verdrängt: Aus Sicht der Nachhaltigkeit hält die Rückschau auf die erste Welle von SARS-Cov2 einige Hoffnung bereit: Regierungen haben mutig und solidarisch gehandelt, und die Umweltbelastungen sind drastisch zurückgegangen. In diesem Artikel in den Blättern für deutsche und internationale Politik beschreibt Tilman Santarius, welche Lehren wir aus dem Management der Corona-Krise für den Übergang in eine zukunftsfähige Gesellschaft lernen können.

Smarte grüne Welt? Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Führt die Digitalisierung uns in eine smarte grüne Welt, in der alle vom technologischen Fortschritt profitieren und wir zugleich schonender mit der Umwelt umgehen? Oder steuern wir in einen digitalen Kapitalismus, in der sich Geld und Macht auf wenige konzentrieren und die Wirtschaft noch weiter über die planetaren Grenzen hinauswächst? In ihrem Buch Smarte grüne Welt? analsyieren Steffen Lange und Tilman Santarius, welche Chancen und Risiken der Megatrend der Digitalisierung für die Mega-Herausforderung der Nachhaltigkeit birgt. >>> Mehr

Slow Trade – Sound Farming. Handelsregeln für eine global zukunftsfähige Landwirtschaft.

Zusammen mit zehn international renommierten ExpertInnen entwerfen Wolfgang Sachs und Tilman Santarius eine Alternative zur Agrarhandelspolitik der Welthandelsorganisation WTO. Der Report zeigt neue Perspektiven und Instrumente für ein Agrarhandelssystem auf, das den Armen eine wirkliche Chance bietet, die Umwelt schützt und den Übergang der Landwirtschaft in ein post-fossiles Zeitalter unterstützt. Hier zur englischen Originalausgabe von Slow Trade – Sound Farming, der auch auf deutsch, französisch, spanisch, arabisch, tschechisch, polnischportugiesisch, indonesisch und italienisch erschienen ist.

Rethinking Climate and Energy Policies.

Politiken für mehr ökologische Nachhaltigkeit können oft nicht halten, was sie versprechen. Dieses Buch, das Tilman Santarius, Hans Jakob Walnum und Carlo Aall herausgegeben wird, schlägt vor, die gegenwärtige Klima- Energiepolitik zu überdenken und dabei Erkenntnisse über das Rebound-Phänomen zu berücksichtigen. Es bietet neue theoretische Erkenntnisse aber analysiert vor allem, wie Rebound-Effekte in der konkreten Praxis auftreten können, etwa in der Arbeitsmarktpolitik, der Stadtplanung, dem Tourismus, der Informations- und Kommunikationstechnologie und dem Verkehr. Vor diesem Hintergrund zieht das Buch allgemeine Schlussfolgerungen für die größere politische Debatte über Entkoppelung, grünes Wachstum und Postwachstum (degrwoth).

Der Rebound-Effekt. Ökonomische, psychische und soziale Herausforderungen der Entkopplung von Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum

Eine Effizienzrevolution muss mit Rebound-Effekten rechnen. Dies vereitelt die Illusion einer hinreichenden Entkopplung des Energieverbrauchs vom Wirtschaftswachstum. Die Steigerung der Energieeffizienz kann zwar den Verbrauch jeder Nutzungseinheit senken. Doch diese umfassende Analyse zeigt, wie technische Lösungen der Nachhaltigkeit zu einem Anstieg des absoluten Verbrauchs führen und das Einsparpotential damit teilweise, manchmal auch vollständig, wieder zunichte machen. Mehr…

Fair Future. Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit.

Ölkrise, Wasserkonflikte, schwindende Ernährungssicherheit – die Botschaften von knappen Ressourcen häufen sich. Und dies in einer Welt mit wachsender Bevölkerung, zahllosen Armen und stolzen Nationen, die auch ihren Platz an der Sonne fordern. Dieses Buch, verfasst von Autoren des Wuppertal Instituts unter Leitung von Wolfgang Sachs und Tilman Santarius, liefert eine Analyse der Konfliktlagen, entwirft Perspektiven einer Politik der Ressourcengerechtigkeit und umreisst Elemente einer zukunftsfähigen Umwelt- und Wirtschaftspolitik. Mehr>>>

Der Rebound Effekt: ein blinder Fleck der sozial-ökologischen Gesellschaftstransformation

Um die Energieversorgung auf Erneuerbare Energien umzustellen muss der Energieverbrauch deutlich reduziert werden. Die Energienutzung effizienter zu machen, ist eine mögliche Strategie. Aber während Effizienzsteigerungen den Verbrauch pro Einheit senken, erhöhen sie zugleich den Konsum und steigern das Wirtschaftswachstum. Diese so genannten Rebound Effekte sind ein blinder Fleck im Diskurs über eine sozial-ökologische Gesellschaftstransformation. Dieser GAIA-Artikel von Tilman Santarius liefert eine Analyse der bestehenden Literatur, fasst die Evidenz für Rebound Effekte zusammen und zeigt offene Fragen auf. Mehr >>>

Ökonomie des Genug

Wie lässt sich ein Wirtschaftssystem denken, dass menschliche Bedürfnisse befriedigt und Wohlstand schafft, ohne stetig wachsen zu müssen? Dieser Frage widmete sich ein Symposium zu Ehren von Wolfgang Sachs, dessen Hauptbeiträge Uwe Schneidewind, Tilman Santarius und Anja Humbug in dem Band Economy of Sufficiency – Essays on wealth in diversity, enjoyable limits and creating commons herausgeben. Die Essays von Ashok Khosla, Marianne Gronemeyer, Vandana Shiva, Richard Norgaard, Tim Jackson, Ezio Manzini und Silke Helfrich markieren die historische Ideenentwicklung einer Suffizienzökonomie auf einer Wanderung durch die Nachhaltigkeitsdiskurse vieler Dekaden.

Rethinking food security strategies in times of climate change

Seit den 1980er Jahren wurde vor allem mit handels-basierten Strategien versucht, weltweite Ernährungssicherheit herzustellen. Doch für die meisten Bauern in den Ländern des globalen Südens ging diese Strategie nicht auf. Dieser Artikel von Christine Chemnitz und Tilman Santarius im UNCTAD Trade and Environment Review zeigt zunächst auf, wie der zunehmende Welthandel die Verletzbarkeit (vulnerability) von Kleinbauern erhöht hat. Anschließend werden Maßnahmen vorgestellt, wie der Handel mit Agrarprodukten reregionalisiert, sein ökologischer Fußadruck dabei verringert und die Wertschöpfung für Kleinbauern maximiert werden kann.

Prinzipien für eine gerechte Rohstoffpolitik

Zahlreiche Länder legen sich heute neue Strategien zu, um sich auch in Zukunft die immer harscher umkämpften Rohstoffe zu sichern. Dass Öl, Holz, Seltene Erden oder andere knappe Rohstoffe mit Kapital, Marktmacht, politischem „Armdrücken“ oder gar Militär gesichert werden können, zeigt der Status Quo. Ob das indessen recht und gerecht ist, steht auf einem anderen Blatt. Tilman Santarius führt drei Prinzipien aus, die sich als Richtschnüre für eine gerechtigkeitsfähige Rohstoffpolitik anbieten. Hier zur Ausgabe des „Forum Rundbriefs“, in dem der Artikel auf Seiten 5-6 erschienen ist; hier direkt zum Text des Artikels.

Nie wieder Exportweltmeister

„Exportweltmeister“ – jahrelang war dieser Begriff Ausdruck deutschen Selbstbewusstseins. Mehr als ein Dutzend Mal konnte die Bundesrepublik den Titel für sich verbuchen, und seit über drei Jahrzehnten hat sie einen festen Platz unter den Top-Exporteuren der Welt. Indessen, ist eine Politik der Exportorientierung nachhaltig? Hier zum Text des Artikels, in dem Tilman Santarius aufzeigt, wie der überzogene deutsche Exportüberschuss weder in ökologischer, sozialer noch aber wirtschaftlicher Hinsicht zukunftsfähig ist.

Deutschlands Vorreiterrolle auf dem Prüfstand. Klimagerechtigkeit nach dem Greenhouse Development Rights Modell.

Die Klimadiplomatie steht vor einem scheinbaren Dilemma: Die Industrieländer können den Klimawandel nicht mehr alleine bekämpfen, bereits mehr als 50% der weltweiten Emissionen stammen aus Entwicklungsländern. Diese allerdings stehen mit der Armutsbekämpfung vor dringenderen Problemen. Das Greenhouse Development Rights Framework bietet ein Lastenteilungsverfahren an, dass der Umsetzung von Klimaschutz und Menschenrechten gleichermaßen gerecht wird. Welche Verpflichtungen ergeben sich daraus für Deutschland? Hier zum pdf “Deutschlands Vorreiterrolle auf dem Prüfstand”.